ÜBER MARIA

Im Schnitz­kam­merl von Toni Mai­er in Kram­sach begann mei­ne Begeg­nung mit der Kunst schon sehr früh. Toni, mei­ne bei­den Eltern und ich expe­ri­men­tier­ten in die­ser Werk­statt mit Glas Ton und Holz. An Kunst­märk­ten und Aus­stel­lun­gen waren wir als inter­es­sier­te Besu­cher nicht weg­zu­den­ken. Das sind mei­ne frü­hes­ten Erin­ne­run­gen an die krea­ti­ve Zeit von drei Erwach­se­nen und mir als klei­nes Mäd­chen. Als Teen­ager kam noch Far­be in mein Leben und beflü­gelt von der Krea­ti­vi­tät besuch­te ich die Bild­hau­er­schu­le für Holz und Stein in Elbi­gen­alp Tirol. Mit dem erfolg­rei­chen Abschluss in Wien als Bild­haue­rin arbei­te ich mit erfah­re­nen Künst­lern an span­nen­den Groß­pro­jek­ten. Beson­ders lehr­reich war die Zeit mit Bild­hau­er und Farb­glas­künst­ler Chris­ti­an Kol­ler, wel­cher wie­der­um Schü­ler von Wotru­ba, Chagall und Hen­ry Moo­re war. Ich bin frei­schaf­fen­de Künst­le­rin und gestal­te eige­ne Wer­ke, aber auch gemein­sa­me Pro­jek­te mit Bild­hau­er­meis­ter Klaus Ast­ner. Lei­den­schaft­lich las­se ich mich von den For­men und Stim­mun­gen der Natur inspi­rie­ren. Fro­he Men­schen und die bun­ten Alm­wie­sen mit den fried­li­chen Tie­ren schen­ken mir die schöp­fe­ri­sche Kraft.

ÜBER KLAUS

Die drei Unzer­trenn­li­chen: Ein Blei­stift, ein Zei­chen­pa­pier und ein klei­ner Bau­ern­bub. Das sind mei­ne ers­ten Erin­ne­run­gen. Wir erforsch­ten alles – den dunk­len Wald neben dem Hof, die unter­schied­li­chen Tie­re rund­her­um (und das waren vie­le). Alles muss­te ich beob­ach­ten und fest­hal­ten. Blei­stift und Papier hal­fen mir dabei. Natür­lich waren sie auch eine gro­ße Hil­fe, um mei­ne sie­ben Geschwis­ter zu ärgern. Noch heu­te wer­de ich an die die fre­chen Kari­ka­tu­ren von mei­ner Ver­wandt­schaft erin­nert. Viel­leicht hat die Eine oder Ande­re auf­ge­at­met, als sich mein Schick­sal den Weg zur Bild­hau­er­schu­le Elbi­gen­alp bahn­te. Nach dem Abschluss als Gesel­le ging es noch wei­ter weg – nach Boli­vi­en, im Her­zen Süd­ame­ri­kas. Ich war der Tiro­ler Schnitz­leh­rer im boli­via­ni­schen Tief­land. Ich lehr­te zwar, aber viel mehr lern­te ich, z.B. wie man über­le­bens­gro­ße Holz­fi­gu­ren her­stellt, wie man Jesui­ten­kir­chen restau­riert, Schnitz­ko­ope­ra­ti­ven grün­det und mit den neu ange­lern­ten Schnit­zern india­ni­sche Gebets­häu­ser gestal­tet. Die Zeit ver­ging schnell im tro­pi­schen Urwald und nach fast zehn Jah­ren zog es mich wie­der in die Tiro­ler Ber­ge zurück, wo ich im Som­mer Inspi­ra­ti­on und Kraft auf der Alm schöp­fe. Im Herbst, im Win­ter und im Früh­jahr arbei­te ich als Bild­hau­er­meis­ter gemein­sam mit der Bild­haue­rin Maria Fuchs an Wand­ge­stal­tun­gen. Und wenn es die Zeit erlaubt, dann sieht man uns wie­der ver­eint, den Blei­stift, das Zei­chen­pa­pier und mich – die drei Unzer­trenn­li­chen.